Gastritis  I  Helicobacter pylori

Endoskopische Diagnostik, Therapie und Kontrolle


Als Gastritis bezeichnet man eine Entzündung der Magenschleimhaut. Diese kann sowohl akut als auch chronisch auftreten. Je nach Ursache wird die Gastritis in unterschiedliche Typen unterteilt. Eine Autoimmunerkrankung stellt den Typ A dar, eine bakterielle Ursache –zumeist Helicobacter pylori- wird als Typ B und eine durch chemische Einflüsse ausgelöste Gastritis als Typ C bezeichnet.

 

 

Autoimmune Gastrits (Typ A)

 

Die Autoimmune Gastrits ist eine seltene Form (3-6%) der Magenschleimhautentzündung die durch Auto-Antiköper gegen Parietalzellen im Magen verursacht wird. Dadurch entsteht ein Mangel an Vitamin B12, das lebenslang ersetzt werden muss. Diese Form der Gastritis ist häufig mit anderen Autoimmunerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoditis, Diabetes mellitus oder Myasthenie assoziiert.

 

Die Autoimmungastrits ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Magenkrebs. Regelmäßige Magenspiegelungen zur Kontrolle und Früherkennung sollten durch einen Facharzt für Gastroenterologie durchgeführt werden.

 

 

Bakterielle Gastritis (Typ B) - Helicobacter pylori

 

Als häufigste Ursache einer Magenschleimhautentzündung gilt eine Infektion mit dem Helicobacter pylori Bakterium (ca. 80%). Die Infektion erfolgt in der Regel in der frühen Kindheit meist im Rahmen von Magen-Darminfekten.

 

Die Diagnose sollte durch eine Magenspiegelung mit Probenentnahme erfolgen. Das hat den Vorteil, dass gleichzeitig eine Veränderung der Magenschleimhaut (Atrophie mit erhöhtem Tumorrisiko) mit untersucht werden kann. Alternativ können auch Methoden wie ein Stuhlantigentest oder ein Harnstoff Atemtest durchgeführt werden.

 

Die Besiedelung mit H. pylori verursacht häufig lange Jahre keine Beschwerden. Problematisch sind jedoch die Folgeerkrankungen. Fast alle Patienten entwickeln eine chronisch aktive Magenschleimhautentzündung, 10-20% der Patienten ein Magengeschwür, bei 2% entsteht Magenkrebs oder eine Lymphom (MALT). Daher wird eine Antibiotika Therapie empfohlen (Eradikationstherapie). So kann ein Magentumor fast vollständig verhindert werden.

 

Als Erstbehandlung werden aktuell in Deutschland folgende Medikamente für 7-10 Tage empfohlen:

Pantoprazol 40mg 1-0-1

Clarithromycin 500mg 1-0-1

Amoxicillin 1000mg 1-0-1

 

Alternativ kann folgende Kombination für 10 Tage verabreicht werden (Bei Patienten aus Süd-/ Osteuropa als Erstlinie und nach vorheriger Makrolideinnahme):

Pantoprazol 40mg 1-0-1

Levofloxacin 250mg 1-0-1

Amoxicillin 1000mg 1-0-1

 

Eine weitere Alternative über 10 Tage dar stellt Pylera® dar. Hierbei müssen jedoch täglich insgesamt 12 Tabletten pro Tag eingenommen werden:

Pylera 3-3-3-3

Pantoprazol 40mg 1-0-1

 

Der Therapieerfolg sollte immer überprüft werden, da viele H. pylori Stämme Resistenzen gegen Antibiotika aufweisen! Nach zwei erfolglosen Behandlungsversuchen sollte eine Magenspiegelung mit Resistenztestung erfolgen. Dies wird ebenfalls in der Facharztpraxis Gastroenterologie am Isartor angeboten.

 

 

Chemische Gastritis (Typ C)

 

Die chemische Gastritis stellt die zweithäufigste Ursache (ca. 5-15%) für eine Magenschleimhautentzündung dar. Ausgelöst wird sie durch chemische Einflüsse wie Azetylsalizylsäure, NSAR-Schmerztabletten, Kaliumtabletten usw.

 

Falls möglich sollten die auslösenden Substanzen nicht weiter eingenommen werden. Zusätzlich wird eine säurehemmende Therapie mit z.B. Pantoprazol bis zum Abklingen der Beschwerden empfohlen.

 

Gerne beraten wie Sie zur richtigen Diagnose, Therapie und Überwachung.