Darmspiegelung   -   Ileo-Koloskopie

medizinische Informationen zur Darmspiegelung


 

Die Darmspiegelung stellt den aktuellen Goldstandard zur Untersuchung des Dickdarms dar und hat in den Händen eines erfahrenen Facharztes für Gastroenterologie die höchste Genauigkeit für das Auffinden von Darmpolypen oder Darmkrebs.

Die Vorsorgekoloskopie sollte ab dem 50. Lebensjahr regelmäßig bei allen Patienten durchgeführt werden, da durch Entfernung gutartiger Vorstufen (Darmpolypen) Darmkrebs praktisch vollständig verhindert werden kann. Informationen zur Vorsorge finden Sie hier. Eine Darmspiegelung sollte zudem bei chronischen Durchfällen, Verstopfung, Blut oder Schleim im Stuhl, Bauchschmerzen, Eisenmangel oder einer mikrozytären Anämie durchgeführt werden.

Bei der Darmspiegelung werden der gesamte Dickdarm sowie das letzte Stück des Dünndarms (Bauhinsche Klappe und terminales Ileum) endoskopisch untersucht. Hierzu muss der Darm vollständig gereinigt werden. Für Sie als Patient bedeutet das, dass Sie ca. drei Tage vor der geplanten Untersuchung auf den Verzehr von Körnern (z.B. in Müsli enthalten) oder Obstkerne verzichten sollten. Die eigentlichen Abführmaßnahmen beginnen in der Regel am Nachmittag vor der geplanten Untersuchung. Ein Rezept für die Abführmittel und Trinklösungen wird Ihnen von Ihrem Hausarzt oder von unserer Praxis ausgestellt. Wir erklären Ihnen die Einnahme exakt und händigen Ihnen zusätzlich ein Merkblatt aus. Zudem informieren wir Sie über den Ablauf der Untersuchung und eventuelle Risiken. Sie bekommen zusätzlich zur Informationsbroschüre eine Einwilligungserklärung.

Die Darmspiegelung dauert in der Regel etwa 20-30 Minuten, wobei sich die Untersuchungszeit verlängern kann, wenn Polypen abgetragen werden müssen. Um die Entnahme von Gewebeproben und die Abtragung von Polypen möglichst risikoarm zu gestalten, sollten Medikamente, die die Blutgerinnung beeinträchtigen nach Rücksprache mit dem Hausarzt vor der Untersuchung pausiert werden.

Die Untersuchungen erfolgen in unserer Praxis mit modernsten Endoskopen mit High-Defintion (HD) Auflösung und Chromoendoskopieverfahren wie I-scan. Zur Vermeidung von Blähgefühlen oder Bauchkrämpfen bieten wir auf Wusch sämtliche Untersuchugen mit C02 Insufflation (Kohlendioxid) an. Zudem garantieren wir den höchsten hygienischen Standard durch vollautomatische Aufbereitungsanlagen.

Die Darmspiegelung kann ohne Gabe einer sogenannten Beruhigungsspritze (Analgosedierung) durchgeführt werden. Selbstverständlich aber auch mit Schlafspritze so dass Sie vor Untersuchungsbeginn einschlafen und erst am Untersuchungsende wieder aufwachen. Dies hat den Vorteil, dass Sie keinerlei Beschwerden (Druck, Luft im Bauch) empfinden. Allerdings ist es empfehlenswert, dass Sie sich nach der Untersuchung in den Tagesbetten der Praxis ausruhen (30 Minuten bis eine Stunde). Bitte beachten Sie, dass Sie nach Verabreichung einer Beruhigungsspritze (Propofol unter Kreislaufkontrolle) über 24 Stunden nicht Auto fahren oder gefährliche Arbeiten (z.B. Arbeiten mit der Motorsäge etc.) verrichtet dürfen.

In geübter Hand des Gastroenterologen ist die Darmspiegelung auch ohne Verabreichung einer Beruhigungsspritze möglich. Allerdings kann es dann während der Untersuchung zu einem Blähungsgefühl kommen, da der Darm zur vollständigen Beurteilung mit Luft entfaltet wird. Während der Untersuchung können auffällige Befunde (Darmpolypen, Entzündung) sofort mit Entnahme einer Gewebeprobe untersucht werden. Die Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) ist in der Regel auch zur Abklärung von chronischer Durchfallerkrankungen oder unklarer Schmerzzustände erforderlich. Sie ist schmerzfrei und unbedenklich.

Polypen werden sofort während der Darmspiegelung abgetragen. Nach der Untersuchung kann der Patient in der Regel sofort wieder essen und trinken.

In einigen Fällen (z.B. Verlaufskontrollen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen) ist nur eine teilweise Darmspiegelung notwendig. Hierzu sind keine speziellen Abführmaßnahmen durchzuführen. Zur Darmbeurteilung wird in der Praxis etwa eine Viertelstunde vor der Untersuchung ein Einlauf verabreicht; danach kann die Untersuchung durchgeführt werden. Eine Beruhigungsspritze ist bei Teildarmspiegelungen in der Regel nicht notwendig, kann aber auf Wunsch verabreicht werden.

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen als Experten mit jahrelanger Erfahrung jederzeit gerne zu einem persönlichen Gespräch zur Verfügung und beraten Sie individuell.